17.05.2025: Maria "weiß Bescheid"

Maria, natürlich (Foto: H. Plaßmann)

Da sagte Maria zu dem Engel: »Wie soll das möglich sein? Ich habe doch noch nie mit einem Mann geschlafen!« (aus Lukas 1)

Der Maria, die in dieser Bibelübersetzung Klartext spricht, muss man nichts von Blümchen und Bienen und vom Klapperstorch erzählen: Sie "weiß Bescheid". Ich finde das sehr geerdet und erfrischend. Und mit dieser Bibelübersetzung war ich in den vergangenen Tagen mehrfach unterwegs.

Dann, bei einer Hauskommunion, stand die abgebildete Maria auf dem Tisch. Wieder hatte ich aus dem 1. Kapitel des Lukas-Evangeliums vorgelesen. Je öfter ich dabei auf diese Marienstatue schaute, umso stärker wurde das Gefühl: Sie strahlt eine große Natürlichkeit aus. Und ich dachte: Sicherlich werden schon viele Mütter (und Väter) das empfunden haben, was auch sie ausstrahlt: Die Freude, ein Kind an der Brust zu tragen, ihm Sicherheit und Geborgenheit zu geben, den friedlichen Moment zu genießen, das tiefe Glück über das Geschenk neuen Lebens ...

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

10.05.2025: Der "Neue"

Papst Leo XIV. (Foto: Deutsche Bischofskonferenz / Jessica Krämer )

Am Abend des 8. Mai betrat ein Mann die Loggia des Petersdoms, den viele Menschen seither vor allem als Papst Leo XIV. kennen werden. Der Mensch Robert Francis Prevost ist in den Schatten des Papstes Leo getreten - und doch wird er den Papst, wird er das Papstamt prägen. Wie er es aber prägen wird, das bleibt abzuwarten. Da es inzwischen auch in der Weltkirche große Polarisierungen gibt, z.B. in Fragen der Homosexualität, der Rolle der Frauen in der Kirche, den Zugängen zum Priesteramt, der Synodalität ..., wird es vermutlich so sein, dass den einen immer schon zu viel sein wird, was für die anderen zu wenig ist.

So wünsche ich Papst Leo XIV. die Kraft und die Geduld, Brückenbauer zu sein zwischen den Polarisierungen in der Kirche und in der Welt, aber auch vom Gestern und Heute ins Morgen hinein.

Möge die Heilige Geistkraft ihn führen und stärken!

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

04.05.2025: Konklave

Ab dem 7. Mai tritt nun also das Konklave zusammen: Die in Rom versammelten, wahlberechtigten Kardinäle wählen einen neuen Papst. Es wird im Konklave – so stelle ich es mir vor – menschlich zugehen, es wird Absprachen geben, die Suche nach Gleichgesinnten und Verbündeten …

… und gleichzeitig – auch das stelle ich mir vor – wird es das Gebet geben, das Sich-Gott-anvertrauen bei der Suche nach der richtigen Wahl, nach dem Kandidaten, zu dem der Heilige Geist hinführt. Und ja, ich weiß, das sind große Worte, manchen vielleicht zu „geschwurbelt“, doch auch diese Dimension des Gebets und Vertrauens auf den Heiligen Geist ist eine – unverzichtbare! – Dimension der Kirche.

Mögen also nicht die Kardinäle aus ihrem Vermögen allein, sondern mögen sie durch den Heiligen Geist geführt eine gute Wahl treffen.

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

26.04.2025: Abschied von Papst Franziskus

Foto: Deutsche Bischofskonferenz/Maximilian von Lachner

Papst Franziskus nach-gedacht

Er war ein Mensch.

Was so selbstverständlich klingt,
hat Jorge Mario Bergoglio auch
als Papst Franziskus selbstverständlich gelebt.

Er war ein Mensch.

Zugewandt, irritierend, aufbrausend,
impulsiv, pastoral, anstößig,
demütig, mutig, zögernd …

Der Mensch tritt vor Gott.

Über den Papst Franziskus möge die Geschichte ihr Urteil fällen …

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

19.04.2025: Ostergruß

Foto & Text: H. Plaßmann

Allen Besucherinnen & Besuchern dieser Seite ein gesegnetes und bestärkendes Osterfest!

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

19.04.2025: Gedanken zum Karsamstag

Vor der Karfreitagsliturgie in St. Amandus (Foto: H. Plaßmann)

Karsamstag.
Der Tag vor den Feiertagen.

Urlaubszeit.
Manche finden sich heute wieder im Schnee,
andere am Strand.

Einkaufszeit.
Ein Lebensmitteldiscounter wirbt:
"Wer Ostern sucht, findet es bei ..."
Ostern: süß und lecker.
Keine Spur von Kreuz und Grab ...

Karsamstag:
Viele jedoch werden heute den Karsamstag leben,
als Tag der Trauer, des Schmerzes, der Leere,
werden den Karsamstag
durchleben
durchleiden
am eigenen Leib.

Noch ist nicht Ostern ...

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

17.04.2025: In wenigen Stunden ...

Gekreuzt (Foto: H. Plaßmann)

In wenigen Stunden beginnt die Feier der Österlichen 3 Tage, das österliche Triduum.

Der Weg Jesu führt zum Kreuz.
Hatte er andere Pläne? Wurden sie durchkreuzt?
Er nahm das Kreuz an - und auf.

"Einen sah ich sterbend in das Leben gehn",
schrieb der Priesterdichter Lothar Zenetti.
Der Weg Jesu führt vom Kreuz weg.

Hatte der Tod andere Pläne?
Sie wurden durchkreuzt.

Immer wieder das Kreuz.
Ein Kreuz, das uns bleibt,
schwer aufs Kreuz drückend -
und als Kreuz-Zeichen,
das Segen gewordene Kreuz.

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

12.04.2025: Spiegelung

Spiegelung im Eingangsbereich der Amanduskirche (Foto: H. Plaßmann)

Spiegel
Spiegeln
Widerspiegeln
Spiegelbild
Spiegelglatt
Spiegelreflex
Wasserspiegel

So viele Worte sind mit dem Begriff „Spiegel“ verknüpft, mit so vielen Bedeutungen … Am gestrigen Freitagabend schoss ich mit dem Smartphone in der Amanduskirche das beigefügte Foto einer Spiegelung, einer starken optischen Täuschung, die ein Steinbecken in die Haupteingangstür platzierte. Ich musste mehrfach hinschauen …

Nun stehen wir mit Palmsonntag am Beginn der Karwoche. Werden wir wie in einen Spiegel schauen bei der Feier der Ereignisse, die sich vor 2000 Jahren zugetragen haben? Wie viel Heutiges wird sich im Damals widerspiegeln – und umgekehrt? Und wer wird sich die Muße nehmen, aufzumerken und zur Vergewisserung gleich mehrfach hinzuschauen?

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

06.04.2025: Durch die Monstranz gesehen 2

Durch die Monstranz gesehen: Lichtspiel in St. Amandus (Foto: H. Plaßmann)

Es kommen derzeit täglich so viele bedrückende Nachrichten, dass ein kleiner "Lichtblick" vielleicht ganz wohltuend ist. Ein solcher "Licht-Blick" findet sich derzeit z.B. an jedem Morgen in der Amanduskirche, wenn die Morgensonne durch die bunten Fenster scheint und sich auf der Wand ein buntes Muster abzeichnet.

Hier also ein weiteres Motiv aus der kleinen Reihe "Durch die Monstranz* gesehen", mit dem ich Ihnen Freude wünsche.

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

*Die Monstranz ist ein Schaugefäß für konsekrierte Hostien, für den "Leib Christi".

30.03.2025: Zum Seufzen schön

Sonnenaufgang am Strand von Langeoog (Foto: H. Plaßmann)

In der vergangenen Woche war ich wieder mit einer Gruppe zur „InselAusZeit“ auf Langeoog, mit einer Mischung aus Entspannungsübungen und Geistlichen Impulsen.

In der Nacht zum Freitag, kurz vor Mitternacht, habe ich einen Spaziergang gemacht. Über mir funkelte der Sternenhimmel, vor mir hörte ich das Meeresrauschen – und ich wusste, warum ich so gerne auf den Inseln bin.

Am darauffolgenden Morgen, kurz vor dem Sonnenaufgang, war ich bereits wieder draußen unterwegs. Ich sah das Morgenrot, war am Strand, als die Sonne aufging – und ich wusste, warum ich so gerne auf den Inseln bin.

Es sind Momente zum Seufzen schön, in denen wir daran erinnert werden, warum wir Orte … Tätigkeiten … Menschen … so sehr lieben.

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

23.03.2025: Nachgedanke zum Patronatsfest des Hl. Josef

Der Heilige Josef - in St. Josef (Foto: H. Plaßmann)

Im Nachgang zum Patronatsfest des Heiligen Josef, das wir gefeiert haben, denke ich an seine Hände, die Hände eines Zimmermanns:

Ich sehe Hände mit Schwielen, Kratzern, Narben.
Ich sehe Hände, die eine Axt und einen Hobel schwingen können.
Ich sehe Hände fürs Grobe, aber auch Hände, die ein Kinderspielzeug fertigen.
Ich sehe Hände, die Verträge mit festem Handschlag besiegeln.
Ich sehe Hände, die beruhigend ein Kind wiegen können.
Ich sehe Hände, die sich betend auf Gott hin öffnen.

Ich sehe Hände, in denen sich sein Leben zeigt.

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

15.03.2025: Durch die Monstranz gesehen 1

Durch die Monstranz gesehen: Marienstatue in St. Josef (Foto: H. Plaßmann)

Die Monstranz ist ein Schaugefäß für konsekrierte Hostien, für den "Leib Christi".

Aber ohne eine Hostie ermöglicht sie den Durchblick und lädt ein, Details in den Blick zu nehmen und sie in die Mitte zu stellen. Zu recht: Denn die Fülle des Lebens zeigt sich eben auch in den Details, im Gewohnten und im Alltäglich-Übersehenen.

Viel Freude mit dieser kleinen und unregelmäßigen Foto-Reihe bis zum diesjährigen Fronleichnamsfest:

"Durch die Monstranz gesehen".

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

09.03.2025: Durch die Monstranz gesehen

Durch die Monstranz gesehen (Foto: H. Plaßmann)

Bis zum Fronleichnamsfest möchte ich an dieser Stelle eine kleine und lose Fotoreihe starten:

"Durch die Monstranz gesehen".

Die Monstranz ist für gewöhnlich das Aufbewahrungsgefäß, in dem die Hostie bzw. das Allerheiligste "ausgesetzt" wird, wie es z.B. bei der heutigen eucharistischen Andacht in St. Josef der Fall war.

Ich möchte in den nächsten Wochen immer mal wieder unsere Welt in der Monstranz durchscheinen und aufleuchten lassen - und in dieser besonderen Perspektive sichtbar machen, was eben Leben ausmacht, das uns in seiner Vielfalt vom Kleinen bis zum Großen heilig sein sollte.

Was da alles sichtbar werden wird ... darauf bin ich selber gespannt.

Heinrich Plaßmann, Pfarrer

Kontakt

Pfarrbüro St. Amandus
Kirchstraße 25, 45711 Datteln
Tel.:   02363/5652-0
Fax:    02363/5652-21
E-Mail: stamandusdatteln(at)bistum-muenster.de

Öffnungszeiten des Pfarrbüros:

Montag 9:00-12:00 15:00-17:00
Dienstag 9:00-12:00 15:00-17:00
Mittwoch 9:00-12:00  
Donnerstag 9:00-12:00 15:00-17:00
Freitag 9:00-12:00  

In den NRW Ferien ist das Pfarrbüro nur vormittags besetzt.

Im Notfall

Sollten Sie in einem dringenden Fall (Krankensalbung, Sterbefall) einen Seelsorger benötigen, können Sie sich an die Pforte des Krankenhauses (Tel.: 02363/108-0) wenden, die Sie an einen Priester weitervermitteln kann.

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