30.11.2024: In den Advent ...
Der Advent beginnt, die Zeit der Erwartung ...
Erwartung hoffnungsvoll - oder gar hoffnungsfroh?
Ich wünsche uns eine adventliche Zeit,
die uns schenkt, was wir besonders nötig haben:
Hoffnung und Halt, Zuversicht und Freude,
Mut und Phantasie, Trost und Perspektive.
Eine gesegnete Adventszeit wünscht
Heinrich Plaßmann, Pfarrer
25.11.2024: Ein Lachen zum Ende des Kirchenjahres
Mancherorts wird das Osterlachen gepflegt.
Wäre es nicht auch an der Zeit für ein Christkönigslachen?
Ein Lachen am Ende des Kirchenjahres, wider alle Angst, Sorgen, Dunkelheiten ...
Ein Lachen wider alle Gestalten dieser Welt, die sich nur königlich dünken, die blinde Loyalität und Komplizenschaft einfordern und vor niemandem Rechenschaft ablegen wollen ...
Ein Christkönigslachen, dass uns erinnert, wer wir sind:
Denn am Ende eines Kirchenjahres sind wir weder am Ende noch in einem Laufrad gefangen, vielmehr gibt uns der Kreislauf des Kirchenjahres immer und immer wieder Gelegenheit, dem Himmel entgegenzuwachsen.
Ist es an der Zeit für ein Christkönigslachen?
Heinrich Plaßmann, Pfarrer
01.11.2024: Allerheiligen & Allerseelen: Hinterm Horizont ...
„Hinterm Horizont geht es weiter“, sagt Gott und stellt sich am Strand neben mich. Gemeinsam schauen wir auf das Meer und die untergehende Sonne.
„So viele Menschen haben sich schon gefragt, was wohl hinter dem Horizont liegt“, sage ich. „Und sie haben die Sehnsucht gespürt, es herauszufinden.“
Gott nickt – und fügt hinzu: „Anderen hat das Unbekannte Angst gemacht. Sie haben sich Ungeheuer vorgestellt oder den Rand der Welt, von dem man herunterfallen kann, ins bodenlose Nichts.“ Er seufzt.
Ich schaue ihn neugierig an: „Du hast viel mit der Angst zu tun, oder? Mit der Angst, die tief in den Menschen sitzt? Angst vor dem Leben, Angst vor dem Tod …“
Wieder nickt Gott. Statt einer Antwort – oder ist das seine Antwort? – summt er leise das Lied von Udo Lindenberg: „Hinterm Horizont geht es weiter.“
„In diesen Tagen, an Allerheiligen und Allerseelen, denken viele Menschen an ihre Verstorbenen“, sage ich. Die Sonne ist fast untergegangen.
Gottes Summen wird lauter.
Ich muss lächeln, als mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schießt: „Nicht, dass die Leute noch meinen, der Himmel sei tatsächlich ein langweiliger Ort, weil du ihn so oft verlässt und dich hier auf Erden herumtreibst.“
Gottes Summen verstummt. „Ihr habt ja keine Vorstellung, nicht im Entferntesten“, antwortet er mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.
Ein weiterer Gedanke geht mir durch den Kopf. Ob ich es wagen kann, an Gott eine ganz besondere Bitte zu richten? Aber schon schüttelt er den Kopf: „Nein, ich kann dir kein Fenster in die Ewigkeit öffnen. Es wäre zu viel, eine Überforderung aller deiner Sinne. Aber das kann ich dir versprechen: Das Beste kommt noch!“ Und als wolle er mich trösten, weist er auf das Meer und auf den Himmel, den die untergegangene Sonne in rote Farben taucht: „Das hier, mein liebes Kind, das hier … Es ist nur ein Vorgeschmack.“
Wir beide verstummen und genießen das letzte Tageslicht. Und wie auf ein unsichtbares Zeichen hin summen wir gleichzeitig, Gott und ich: „Hinterm Horizont geht es weiter …“
Heinrich Plaßmann, Pfarrer
26.10.2024: Ich habe die Liebe gefunden
Ich habe die Liebe gefunden,
direkt neben blauem Meer,
blauem Himmel und anderem mehr.
Ich habe die Liebe gefunden.
Sie war unters Regal in den Staub gefallen:
Aus dem Auge, aus dem Sinn!
Ich habe die Liebe wiedergefunden.
Ich erinnere mich, wer sie mir geschenkt hat -
und wo und warum.
Ich habe die Liebe wiedergefunden:
Ich erinnere mich auch,
wann sie mir verlorengegangen sein könnte.
Ich habe die Liebe gefunden.
Oder sie mich?
Aber spielt das eine Rolle?
Heinrich Plaßmann, Pfarrer
19.10.2024: Jahrestage
Jahrestage, das sind in der Regel der Geburtstag … hier und da vielleicht noch der Namenstag … der Hochzeitstag … der Weihetag … Doch es gibt noch andere Jahrestage, die unauffälliger, weniger „öffentlichkeitswirksam“ und doch biographisch bedeutsam sind. In den vergangenen Tagen jährten sich bei mir gleich mehrere solcher Jahrestage – und dankbar konnte ich auf Ereignisse und Begebenheiten zurückschauen, stets verbunden mit einem von Herzen kommenden „Gott sei Dank“.
Kennen Sie ebenfalls solche „stillen“ und doch bedeutsamen Jahrestage?
Heinrich Plaßmann, Pfarrer
12.10.2024: Vertrauen haben
„Man muss Vertrauen haben“, sagte mir dieser Tage ein sehr alter Mensch, und die Hände gingen nach oben. Am Ende unseres Gesprächs konnte ich aus ganzem Herzen sagen: „Danke, diesen Satz nehme ich gerne mit.“
Vertrauen haben: Trotz aller Krisen, aller Ungerechtigkeiten, aller Herausforderungen, aller Ängste, aller Zweifel …
Man muss Vertrauen haben – oder: Wir setzen unser Vertrauen in Gott, dass wir nicht einer Laune der Natur entsprungen oder einem blinden Schicksal ausgeliefert sind. Wir setzen unser Vertrauen in Gott, dass er das Leben in seinen Händen hält und es mit seiner Liebe umschließt und birgt.
Zugegeben: Dieses Vertrauen verlangt uns viel ab. Darum lasse ich mich gerne durch den Glauben alter, lebensgesättigter Menschen bestärken und beschenken: "Man muss Vertrauen haben" - und so kann ich selbst dem Leben zuversichtlicher und mutiger begegnen.
Heinrich Plaßmann, Pfarrer
Kontakt
Pfarrbüro St. Amandus
Kirchstraße 25, 45711 Datteln
Tel.: 02363/5652-0
Fax: 02363/5652-21
E-Mail: stamandusdatteln(at)bistum-muenster.de
Öffnungszeiten des Pfarrbüros:
Montag | 9:00-12:00 | 15:00-17:00 |
Dienstag | 9:00-12:00 | 15:00-17:00 |
Mittwoch | 9:00-12:00 | |
Donnerstag | 9:00-12:00 | 15:00-17:00 |
Freitag | 9:00-12:00 |
In den NRW Ferien ist das Pfarrbüro nur vormittags besetzt.
Im Notfall
Sollten Sie in einem dringenden Fall (Krankensalbung, Sterbefall) einen Seelsorger benötigen, können Sie sich an die Pforte des Krankenhauses (Tel.: 02363/108-0) wenden, die Sie an einen Priester weitervermitteln kann.
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