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Verschollene Hirten

Die Tiroler Krippe von St. Antonius ist wieder aufgetaucht

Da ist sie wieder: Die jahrelang verschollene Tiroler Krippe aus St. Antonius. Georg Jillich, Ellen Kempny und andere Gemeindemitglieder haben viele Erinnerungen an die geschnitzten Figuren. —Foto: Huxel

Von Björn korte
Datteln. Rund 20 Jahre war sie verschollen, die Tiroler Krippe von St. Antonius. Kurz vor diesem Weihnachtsfest hat den Figuren-Entführer die Reue gepackt. Jetzt ist die Krippe wieder da. Zur großen Freude vieler Gemeindemitglieder.

In der Emmaus-Kapelle des St.-Vincenz-Krankenhauses sind die 15 geschnitzten Holzfiguren und Figurengruppen aus den 60er-Jahren in den nächsten Tagen zu sehen: Maria und Josef, Ochs, Esel und andere Tiere und natürlich Hirten auf einem mit Moos bedeckten Tisch. Heiligabend kommt auch das Kind in der Krippe hinzu. „Nicht vorher“, betont Pfarrer Martin Limberg. Und im neuen Jahr nahen drei Könige.
Kleine Kunstwerke sind es, jedes schätzungsweise mehrere hundert Euro wert und für so manchen in der Gemeinde noch viel mehr: ein Stück kostbare Erinnerung. Entstanden sind die Figuren in den 60er-Jahren in der Werkstatt eines Holzschnitzers mit Namen Röck im Örtchen Wenns im Pitztal in Tirol.
Georg Jillich hatte die Krippe als Küster in St. Antonius acht Jahre lang in der Kirche aufgebaut. Bis manche in der Gemeinde der Meinung waren, die Figuren seien nicht kindgemäß. „Es wurde eine neue Krippe aus Ton angeschafft. Aber die kam auch nicht an“, erinnert sich Nachbarin Ellen Kempny. Dann gab es eine Krippe mit Stoff-Figuren. Die Tiroler Krippe muss wohl erst im Kirchenkeller in Kisten gelegen haben. Als man später mal nachschaute, war sie weg. Wo ist die Krippe geblieben? Das hätten sich viele in der Antonius-Gemeinde alle Jahre wieder im Advent gefragt, sagt Friedrich Hermsmeier. Er verbindet Kindheitserinnerungen mit den Figuren, hat vor allem das Kamel ins Herz geschlossen. Mit der Vermutung, dass Pastor Bruno Poelker die Krippe Anfang 1995 ins Münsterland mitgenommen habe, als er Datteln verließ, wollte sich der langjährige Messdiener nie anfreunden. „Der hätte nicht mal ein Paket Taschentücher einfach so mitgenommen.“ Manche in der Gemeinde hätten sich damit abgefunden, dass die Krippe verschollen war, er selbst nicht.
„Ich habe mich jedes Jahr wieder geärgert“, sagt Hermsmeier. „Ich konnte sie nicht vergessen.“ Im St.-Antonius-Erzählcafé, das den Abschied von der im Herbst profanierten Kirche begleiten und erleichtern sollte, erinnerte man sich an die durch Spenden finanzierte Tiroler Krippe. Die Suche startete neu. Das blieb auch dem Dattelner, der die Figuren all die Jahre beherbergt hatte, nicht verborgen. Der Mann möchte anonym bleiben. Aber das Wichtigste sei ja auch, dass die Krippe wieder da ist, sagt Martin Limberg.
Der Amandus-Pfarrer weiß, dass an solch einer Krippe Emotionen hängen. „Wer sich eine Krippe als Kind angeschaut hat, hat sie im Herzen und möchte, dass sie jedes Jahr wieder so aufgestellt wird, wie sie früher stand.“ Da kann Georg Jillich nur zustimmend nicken. Ellen Kempny zeigt auf einen Ziegenbock, der aussieht, als würde er lachen. „Das ist mein Lieblingstier. Ich habe es damals meinen Kindern gezeigt.“
Ganz unbeschadet hat die Tiroler Krippe ihre Zeit im Exil nicht überstanden. Einem König ist eine Hand abgefallen. Andere Figuren haben Macken. Aber Maria, Josef und das Kind sind heil geblieben.

Text und Foto: Dattelner Morgenpost vom 22.12.2012

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