von ellen jost
hagem. Die Josef-Kirche ist erfüllt von besinnlicher Musik. Die Bänke sind leer, das Licht aus. Nur eine Kerze schimmert hinter dem Altar. In der rechten Hand eine Kerze, schreitet die Gruppe im Kreis und tanzt bald darauf. Denn nicht zum Gottesdienst, sondern zum meditativen Tanz sind sie gekommen.

„Kraft spenden, zur inneren Ruhe finden und durch das Tanzen in Gemeinschaft eine Auszeit vom Alltag erfahren, das ist das Ziel des Tanzabends“, sagt Maria Hölscheidt. Die Pastoralreferentin der Amandus-Gemeinde hatte zusammen mit Gemeindemitglied Anke Riemer zum meditativen Tanz im Gotteshaus geladen.
Beide freuten sich über die Mutigen, die auf eine etwas außergewöhnliche und untypische Art das Tanzbein schwingen wollten. Zunächst standen die Teilnehmer, durch die Füße fest mit dem Boden verwurzelt, nebeneinander im Kreis und reichten sich die Hände, in denen sie die Teelichter hielten. Aus den einzelnen Tänzern wurde so eine Einheit. „Indem man Licht gibt und gleichzeitig empfängt“, erklärt Maria Hölscheidt. Die Verbindung im Kreis ließ die Tanzenden Gemeinschaft erfahren. Hemmungen gegenüber den Unbekannten zu seiner Rechten oder Linken waren schon nach dem ersten Tanz verflogen, den Maria Hölscheidt als „intuitiv Ausdruck der Seele durch den Körper“ bezeichnete.
Das Tanzvergnügen setzte sich vom langsamen Schreiten bis hin zu beschwingenden und fröhlichen Bewegungen fort. Durch die Konzentration auf die verschiedenen Schritte und Drehungen sollten sich die Teilnehmer entspannen und das innere Gleichgewicht finden. Durch die seichten Melodien kam das Gefühl auf, von der Musik getragen zu werden.
Am Ende der Tanzveranstaltung baten die Teilnehmer, dass bald wieder Abende unter dem Motto des meditativen Tanzens stehen werden und dann auch weitere Mutige ein besinnliches und ausgewogenes Tänzchen wagen.

Bild und Text Dattelner Morgenpost vom 24.07.2013