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Neues Zuhause auf Zeit

für traumatisierte Kinder
Beim Umbau der Psychiatrie spielt das Josef-Pfarrhaus eine wichtige Rolle
Von Uwe Wallkötter
Datteln. Das Projekt hat Klinik-Geschäftsführer Andreas Wachtel und seine Mannschaft schon etliche Nerven gekostet. Im laufenden Betrieb eine ganze Station grundlegend zu sanieren und umzubauen – das ist ein kniffliges Puzzlespiel mit dem Hin- und Herschieben von Stationen. Aber jetzt steht der Plan, und das alte Pfarrhaus von St. Josef spielt da eine wichtige Rolle.
Rund 1,2 Mio. Euro investiert die Kinderklinik in das Vorhaben. Auslöser für das Projekt war die Zusage der Krankenkassen für zehn weitere Betten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Und dafür wird nun auf der Station 1 der notwendige Raum geschaffen. Dafür wurde im November letzten Jahres bereits das Schlaflabor vom ersten in den vierten Stock verlegt.
Allein auf der Station 1 werden nach Angaben Wachtels rund 700 000 Euro verbaut. Der Löwenanteil des gesamten Projektes. „Viele Dinge wird man später gar nicht mehr sehen“, sagt Wachtel. Hier wird viel in Sicherheitstechnik installiert. Denn nach erfolgtem Umbau zieht die geschlossene Abteilung der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein, die derzeit noch im zweiten Stock untergebracht ist. Das sind Kinder und Jugendliche, die sich selbst oder andere gefährden und per richterlichem Beschluss in einer geschlossenen Abteilung behandelt werden müssen. In der Klinik werden sie deshalb auch „Beschlusskinder“ genannt.
Andreas Wachtel ist froh, in diesem Bereich künftig wesentlich mehr Platz anbieten zu können. So familiär und wohnlich wie möglich und so wenig Klinik wie nötig – das ist die Maßgabe für den Architekten. „Die Kinder sollen hier nicht das Gefühl haben, hier ist Endstation, sondern hier wird dir geholfen und du hast hier eine Chance, das Leben wieder in den Griff zu bekommen“, skizziert Wachtel im Gespräch mit der MorgenPost. Das ist wichtig, denn die jungen Menschen, die hier betreut werden, sind draußen, in ihrem bisherigen Leben auf ganzer Linie gescheitert.
Und die Zahl der Patienten in der Psychiatrie nimmt immer mehr zu. „Deswegen können wir auch nicht einfach für ein Jahr die Station für den Umbau schließen“, beschreibt Wachtel die Problematik und nennt Zahlen. 2010 betreute die Psychiatrie 577 Patienten, im letzten Jahr waren es schon 668. Eine 108-prozentige Auslastung, sagt Wachtel.
Um aber mit dem Komplettumbau beginnen zu können, musste nicht nur das Schlaflabor, sondern auch die Station 1 E der Psychiatrie verlegt werden. Und hier erwies sich das leer stehende Pfarrhaus von St. Josef vis à vis des Klinikgrundstücks als echter Glücksgriff. Die Patienten der 1 E – das sind traumatisierte Kinder, die zum Beispiel Gewalt erlebt haben – haben hier dank der wohnlich-gemütlichen Atmosphäre des Pfarrhauses ideale Betreuungs- und Therapiemöglichkeiten. „Das ist eben ein Wohnhaus und keine Klinik und deshalb viel mehr als nur ein Provisorium“ sagt Berthold Freitag, der in der Kinderklinik die Umbaumaßnahme betreut. 70 000 Euro investiert die Klinik allein hier. Freitag ist ganz begeistert von der Immobilie. Theoretisch soll die 1 E nach dem Umbau zurück in die Klinik. Und zwar auf die dann renovierte Station 2 C, dem früheren geschlossenen Bereich. Insgeheim hofft aber nicht nur Berthold Freitag, dass aus dem angemieteten Provisorium eine ideale Dauerlösung wird. Denn mehr Platz kann die proppevolle Kinderklinik immer gebrauchen. Aber das wäre ein weiterer Puzzlestein für Andreas Wachtel.

Bildzeile: Die ersten Handwerker sind schon da. Michael Scheibel und Wolfgang Pukberg renovieren im alten Josef-Pfarrhaus. Ende Mai sollen hier die traumatisierten Kinder der Jugendpsychiatrie einziehen. —Foto: Huxel


Text und Foto: Dattelner Morgenpost

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