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„Mein lieber Scholli, was ein Foto“: Pfarrer fotografiert in der Josefskirche

Ein besonderes Foto-Shooting fand am Sonntag in der Josefskirche in Datteln statt: Gottesmann Heinrich Plaßmann gab den Fotografen und überzeugte seine Models.

Im September endet die kirchliche Nutzung der Dattelner Josefkirche, das beliebte Gotteshaus wird abgerissen. Vor der Profanierung bietet Pfarrer Heinrich Plaßmann mit seinem kreativen Team allen, denen St. Josef am und im Herzen liegt, viele Möglichkeiten, um sich zu verabschieden. So kann sich jeder am vergangenen Sonntagnachmittag von Plaßmann in seinem Lieblings-Kirchenbereich fotografieren lassen.

Die ersten, welche die Chance wahrnehmen, sind Wilhelm und Marianne Spaan. Sie haben eine genaue Vorstellung, wo das Shooting stattfinden soll: bei der Mutter Gottes. Plaßmann begleitet mit seiner Kamera das Paar dorthin, das sich gleich in die richtige Position bringt. Plaßmann drückt einmal ab und präsentiert über einen Bildschirm das Ergebnis. Wilhelm Spaan ist begeistert: „Mein lieber Scholli, was für ein Foto!“

Trotz der Fotografier-Freude haben die Spaans den Abschied im Hinterkopf. „Wir sind traurig.“ Wilhelm gehört zur Amandusgemeinde, Marianne geht als Beisenkämperin 1951 in St. Josef zur Heiligen Kommunion. „Vorher habe ich die Beichte abgelegt. Zu oft am Zuckertopf genascht“, erzählt sie sich schmunzelnd. Sie erinnert sich auch an die beiden Geschenke: eine Hortensie und eine Sammeltasse.

„Wir werden nicht arbeitslos“

Als sie älter ist, nimmt sie am Tanzunterricht im Pfarrheim teil, den der damalige Kaplan organisiert. „Er war der Meinung, dass die Jugendlichen Gott, aber auch Spaß brauchen.“ So tanzt sie gleich weiter bis ins Lokal Baumeister und lernt hier ihren zukünftigen Mann Wilhelm kennen. Nach der Hochzeit gehört auch sie zur Amandusgemeinde, trotzdem finden ihre Hochzeit, die Silber- und Goldhochzeit in der Josefskirche statt.

Das Paar hat ein Fotobuch von der Goldenen Hochzeit mitgebracht. „Ein großes Glück für die Kirche war Pfarrer Hans Overkämping.“ sagen beide zum Abschied.Pastor Plaßmann begrüßt Familie Gringmann. Petra und Walter haben ebenfalls in St. Josef geheiratet und sind als aktive Gemeindemitglieder unterwegs: Sie ist Kommunionhelferin, er Lektor und zusätzlich unterstützen sie als Erwachsenen-Messdiener. Arbeitslos werden sie nach der Profanierung nicht. Sie sind bereits in der Amandusgemeinde aktiv.

Zum Fototermin vor der großen Orgel haben sie auch die Kinder Kathrin, Alexander, Ann-Cathrin und Schwiegersohn Michael gebeten. Für den „Nachwuchs“ kein Problem, er hat gerne zugesagt. Ann-Cathrin und Michael sind extra aus Oldenburg angereist. „Nicht zu vergessen, Hamburg spielt heute!“, ergänzt Michael. Das Engagement würdigt Plaßmann mit vollem Foto-Einsatz. „Und lächeln“, fordert er das Sextett auf. Die ersten beiden Fotos lehnt Petra ab, Plaßmann positioniert sich neu. „Und jetzt zum Kreuz schauen“, gibt es von ihm eine neue Regieanweisung. Das vierte Bild ist perfekt. Trotz der Freude darüber ist auch hier die Trauer über den Anlass zu spüren. Die Familie ist sich einig: „Bis September bleibt uns noch ein bisschen Zeit, die wir nutzen werden.“

Zweiter Fototermin und mehr

Roswitha und Thomas Flesch schauen vorbei. Auch sie haben einen Fotowunsch. Die ehemalige Halteranerin und der Ex-Kölner haben 1999 eine Heimat im Beisenkamp und somit auch in der Josefs-Gemeinde gefunden. „Wir sind traurig, sie jetzt zu verlieren.“ Das Kirchensterben greift um sich. „Auch in Köln schließen die Kirchen ihre Pforten“, berichtet Thomas Flesch.

Das Ehepaar zieht sich in den Mutter-Gottes-Winkel zurück. Wie die Spaans möchten auch sie hier fotografiert werden und eine Kerze anzünden.

Plaßmann weist darauf hin, dass am 8. Juni, Pfingstsonntag, der nächste Fototermin von 16.30 bis 18:30 Uhr stattfindet. Gemeinschaftsmessen, Kita-Gottesdienste, ein Orgelkonzert, eine Segensfeier und eine Nachtwache vor dem Profanierungsgottesdienst werden unter anderem folgen.

Foto und Text Martina Bialas, Dattelner Morgenpost vom 21.05.2025

 

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