Anlässlich unseres 20jährigen Bestehens in diesem Jahr haben wir uns vorgenommen, mal etwas „Größeres“ zu unternehmen. Aber was? Besinnungswochenenden in Klöstern, Besichtigungen von Gotteshäusern verschiedener Glaubensrichtungen und auch Gespräche über Gott und die Welt hatten wir ja schon in den vergangenen Jahren.

So entstand die Idee zu einer mehrtägigen Schiffswallfahrt auf dem Rhein. Sie sollte stattfinden vom 20. - 22. August von Köln bis Kamp-Bornhofen. Jetzt hieß es organisieren: Schiffs- und Bahntickets sowie Unterkunft für zwei Nächte in Kamp-Bornhofen.

Ausgestattet mit selbstgebackenen Energiekeksen nach dem Rezept der Hildegard von Bingen, einheitlichen Halstüchern, selbstgenähten Gebetbuchtaschen und Rosenkränzen machten wir uns einschließlich Pater Johny in aller Herrgottsfrühe auf den Pilgerweg zum Bahnhof nach Recklinghausen.

Pünktlich um 9.00 Uhr fuhr das Wallfahrtsschiff von Köln, Höhe Bastei, los. Gott sei Dank hatte der Schiffsführer eine Sondergenehmigung für diese Fahrt, denn der Rhein war gesperrt, da Tags zuvor drei Schiffe in Köln auf Grund gelaufen waren. Zusammen mit ca. 450 weiteren Pilgern fuhren wir also gen Kamp-Bornhofen. Ziel war das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter von Bornhofen im dortigen Marien-Wallfahrtskloster.

Trotz der straffen Gebets- und Wallfahrtsordnung blieb noch Zeit, vom sonnigen Oberdeck der „Rhein Fantasie“ die einmalige Schönheit der herrlichen Mittelrheinlandschaft zu genießen.

Höhepunkte waren die traditionelle abendliche Lichterprozession durch den Wallfahrtsort sowie der Besuch des Rheingauer Doms in Geisenheim und der

St. Apollinariskirche in Remagen.

Schiffswallfahrten nach Bornhofen sind bereits seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Seit 1917 findet die „Schiffswallfahrt des Niederrheins“ zweimal jährlich statt.

Bewegend war die Abreise aus Kamp-Bornhofen. Gänsehautfeeling kam auf, als die Gastgeber und Mönche aus dem Kloster am Ufer des Rheins und aus Fenstern und von Balkonen mit weißen Tischdecken und Bettlaken unter Glockengeläut den Pilgern und dem Wallfahrtsschiff zum Abschied lange nachwinkten.

Ein paar Tage später meldete sich unser Hotelier vom Hotel Marienberg, um nachzufragen, ob wir alle gut nach Hause gekommen wären. Toll!

Übrigens: Unsere selbstgestaltete Jubiläumsmesse mit einem Themenquerschnitt aus unseren 12 früheren Frauenmessen findet statt am 12. Oktober, um 18.15 Uhr in St. Amandus.