Datteln. (iwo) In den vordersten Bänken der Amanduskirche sitzen rund 90 Kommunionkinder und warten gespannt auf ihren Einsatz. Kurz vor Ende des Gottesdienst gehen sie nach vorn, holen sich Freundschaftsbändchen ab. Und lernen gleich etwas über Solidarität.
Denn um die bunten Bändchen ums Handgelenk zu binden, brauchen sie Hilfe. Gut, wenn dann der Freund oder die Freundin bei der Schleife assistiert. „Freundschaft lebt davon, dass man etwas zusammen macht“, sagt Pastoralreferent Andreas Masiak. Gemeinsam etwas Gutes tun, das möchten die Mädchen und Jungen. Um 12.15 Uhr fällt der Startschuss für den Solidaritätslauf. Fünf Kilometer lang ist die Strecke, führt am Kanal entlang, dann durch die Beisenkamp-Siedlung zurück zum Amandushaus.
Die Kinder sind aufgeregt. Jule (7) hofft, dass sie viele Kilometer schafft. Denn das gibt Geld. Geld für drei Projekte in Indien, Brasilien und Bolivien. „Ich finde es gut, armen Kindern zu helfen“, sagt Jule.
Zum dritten Mal starten die Kinder ab St. Amandus. Aber den Solidaritätslauf gibt‘s schon viel länger. „In St. Josef haben wir vor 20 Jahren damit angefangen“, sagt der emeritierte Pfarrer Hans Overkämping. Er hat das damals initiiert und wandert auch heute noch vorne weg. Ebenso wie Maya (9). „Die Kinder können gar nicht richtig lesen und schreiben“, sagt sie. Die Nachhilfeförderprogramme in Pirapemas und El Fortin profitieren von dem Lauf ebenso wie das Projekt „Ashram-Kinder“. Deshalb heißt’s: Möglichst viel laufen – und möglichst viele Sponsoren gewinnen. Ob Eltern, Großeltern, Tante oder Onkel – jeder ist gefordert. Leon (8) hat gleich fünf Sponsoren gefunden. Da kann ja nichts mehr schief gehen...

Dattelner Morgenpost 18.03.2013