Von Ingrid Wolff. datteln. Die Fahrräder bleiben im Stall, dafür kommen die Regenschirme zum Einsatz. Mehr als 180 Frauen aus dem Dekanat Datteln haben sich gestern auf den Weg nach St. Amandus in das neue Reinhard-Lettmann-Haus gemacht. Schirmständer gibt’s dort noch nicht, aber die Gastgeber improvisieren, stellen große Papierkörbe auf.

Und die sind schnell proppenvoll. Die Gäste sind zeitig da, und so ist schon um 14.30 Uhr die Kaffeetafel im großen Saal voll besetzt. „Das ist diesmal eine Frauen-Friedens-Autotour“, lacht Marion Wehmeyer. Sie kommt aus der Gemeinde St. Peter in Waltrop und ist – wie alle Frauen an diesem Nachmittag – nicht geradelt. Auch die Gruppe aus Oer, aus der Gemeinde St. Peter und Paul, hat die trockene Reisevariante gewählt. „Schade, wir wären gern geradelt, denn Datteln ist ja nicht weit“, sagt Anette Schmülling von den Oerer Frauen.

Immer mehr Gäste treffen ein. Der Platz wird knapp. Aber das Team der kfd St. Amandus um Sprecherin Renate Scholz hat alles im Griff, findet für jede einen Platz. Nach dem Kaffee teilen sich die Frauen in drei Gruppen. Die eine erfährt von Andrea Becker, Leiterin des Dattelner Frauenhauses, etwas über die Arbeit mit Frauen und Kindern, die dort Schutz suchen. Eine andere Gruppe singt mit Barbara Cornelius, die dritte Gruppe geht in die Kirche zur stillen Einkehr.

Zum Abschluss steht ein Gottesdienst in der Amanduskirche an. Der Erlös der Kollekte ist für das Dattelner Frauenhaus bestimmt.

„Als Geschenk erhält jede Frau eine selbstgebastelte Friedenstaube aus Papier“, sagt Renate Scholz. Die gilt es dann trocken nach Hause zu bringen – und das ist mit dem Auto eindeutig leichter als mit dem Fahrrad.

 Text und Foto: Dattelner Morgenpost vom 09.07.2014