Es seien gerade die kleinen Gesten, die trauernden Menschen eine Stütze
sein können, wenn sie um einen geliebten Menschen trauern. Jemanden
spontan in den Arm zu nehmen, weil man das Gefühl von Nähe und Geborgenheit
braucht, sei durch Corona zu einem Problem geworden. „Es
gibt Menschen, die haben Angst, sich anzustecken“, erklärt Pastoralreferentin
Maria Hölscheidt, die sich um die Trauerarbeit in der St.-
Amandus-Gemeinde kümmert. Auch der spontane Besuch bei der Familie
falle oftmals weg, aus Sorge sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Diesen
Menschen will sie gemeinsam mit Pastoralreferentin Monika
Liefland-Tarrach, die sich als Seelsorgerin im St.-Vincenz-Krankenhaus
um die Trauerarbeit kümmert, bei der Bewältigung oder beim Umgang mit
der Trauer helfen. Bisher geschah dies getrennt voneinander, „aber wir
haben gemerkt, dass die uns sonst zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten
zu klein sind“, erklärt Maria Hölscheidt. Daher wird das Totengedenken
und das Abendgebet zukünftig einmal pro Quartal gemeinsam in
der St.-Amandus-Kirche ausgerichtet. „Es werden die Namen aller Verstorbenen
gelesen und für jeden wird ein individuelles Kerzenlicht entzündet“,
erklärt Hölscheidt. Erweitert wird das Angebot um die Traueroasen,
einem Gruppenangebot für Trauernde, sowie ein Wochenendseminar
im Kloster Gerleve.