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Gesangswerkstatt mit Pater Norbert lockte 110 Teilnehmer nach Datteln
Am vergangenen Samstag (09.03.2019) fand im Reinhard-Lettmann-Haus eine Gesangswerkstatt mit modernen geistlichen Liedern statt. Wir veröffentlichen an dieser Stelle einen Artikel, den Michaela Kiepe von der Bischöflichen Pressestelle verfasst hat. Die Gedanken der Organisatoren und vieler Teilnehmer waren an diesem Tag bei Pastor Ludger Schneider, der am Vorabend der Gesangswerkstatt einen Zusammenbruch erlitt, an dessen Folgen er schließlich am Sonntagmorgen starb. Die Gesangswerkstatt, an der er selbst teilnehmen wollte, war ihm ein Anliegen, das er sehr unterstützt hat. Im Abschlussgottesdienst haben wir für ihn in seinem zum damaligen Zeitpunkt kritischen Gesundheitszustand gebetet.
Datteln (pbm/mek). Der Chor „InTakt“ der Dattelner Pfarrei St. Amandus hat zu einer Gesangswerkstatt mit Pater Norbert M. Becker eingeladen. 110 Sängerinnen und Sänger sind dieser Einladung ins Reinhard-Lettmann-Haus gefolgt. Unter ihnen sind Chormitglieder ebenso wie sangesbegeisterte Frauen und Männer. Viele haben auch eine längere Anfahrt nicht gescheut. Unter anderem aus Haltern, Oer-Erkenschwick, Selm, Lüdinghausen, Rheine und Drensteinfurt haben sie sich auf den Weg gemacht, um ihr Repertoire an „Neuen geistlichen Liedern“ aufzufrischen.
Denn dafür steht Pater Norbert, Komponist und Texter zahlreicher neuer geistlicher Lieder. Viele kennen ihn von Workshops auf der Jugendburg in Borken-Gemen. Dort ist der 56-Jährige regelmäßig beim „Forum neues geistliches Lied“ zu Gast. Aus seiner Feder stammen unter anderem das Stück „Gestern und Heute“ zum Bistumsjubiläum 2005 oder auch das Eröffnungslied zum Weltjugendtag in Köln „Wir sind gekommen, um ihn anzubeten“. Der Herz-Jesu-Missionar ist im Bildungshaus „Oase Steinerskirchen“ im bayerischen Hohenwart tätig. Zuvor war er längere Zeit Schulseelsorger in Münster.
Rund 35 Lieder, teils neue, teils bekannte Stücke hat Pater Norbert für diesen Tag im Gepäck. Darunter sind zahlreiche vierstimmig gesetzte Stücke, aber auch Kanones. „Heute stelle ich den Sängerinnen und Sängern verschiedene Stücke vor. Es geht nicht darum, sie bis zur Aufführungsreife zu proben. Sondern es ist eher eine Börse, bei der die Teilnehmer die Möglichkeit haben, in eine Schatztruhe zu greifen“, sagt Pater Norbert. Es sei ein Tag zum Wohlfühlen. Und obwohl es für ihn auch Arbeit sei, schließe er sich dabei nicht aus. „Das gemeinsame Singen ist mehr als eine Probe. Die Sänger denken mit, die Lieder werden zu Gebeten, manche vielleicht zu Meditationen. Das ist so etwas wie Gottesdienst – anders verpackt und geerdet“, ist der Ordensmann sicher. Zudem erlebten die Teilnehmer das Gefühl einer großen Gemeinschaft. „Zuhause singen sie vielleicht in kleinen Chören mit. Das ist heute natürlich etwas anderes“, weiß der Priester.
Die Teilnehmer sind von diesem Tag unter Gleichgesinnten angetan. Sie sind begeistert von der offenen und humorvollen Art, mit der Pater Norbert mit ihnen arbeitet. „Wir möchten dem neuen geistlichen Lied in unserer Gemeinde mehr Raum geben. Das war auch ein Grund, warum wir diese Gesangswerkstatt organisiert haben“, berichtet Sebastian Speckbrock. Der 36-Jährige singt als Bass im Chor „InTakt“ mit und hat den Tag mitorganisiert. „Es ist eine angenehme offene Atmosphäre. Es ist das erste Mal, dass ich unser Pfarrheim so musikalisch erlebe“, freut er sich über die Rückmeldungen der anderen Teilnehmer. Denn auch sie sind begeistert. „Ich bin überwältig. Die Zeit geht so schnell vorbei. Es ist sehr kurzweilig. Das macht richtig Spaß“, sagt Monika Welmann. Den sieben Frauen aus dem Selmer Chor „Taktwechsel“ geht es nicht anders. „Es macht Freude, mit ihm zu arbeiten. Es ist richtig locker. Toll finden wir auch, Hintergründe zu seinen Liedern zu erfahren. Er ist ein beeindruckender Mensch“, bewertet Marianne Volle den Tag. Und Alfred Hahne, der sich aus Drensteinfurt gemeinsam mit seiner Frau auf den Weg gemacht hat und die Lieder mit seiner Gitarre begleitet, fügt hinzu: „Es ist ein fantastischer Tag – und das in einer Gemeinschaft mit Menschen unterschiedlichsten Alters.“ Manche Teilnehmer sind über 80 Jahre alt. Mit seinen 17 Jahren ist Simon Opalinski der Jüngste. Im vergangenen Jahr hat er seinen C-Schein als Kirchenmusiker bestanden. „Ich wollte einfach mehr über das neue geistliche Lied erfahren, denn ich bin unter anderem in der neuen Areopag-Band in Recklinghausen aktiv. Es gefällt mir sehr gut und ich wünschte, es gäbe mehr solcher Angebote“, sagt er.
Auch Sylvia Jaisfeld, Gründerin und Chorleiterin von InTakt, ist am Ende des Tages rundum von dieser Premiere zufrieden. Dankbar ist sie auch über die finanzielle Unterstützung des Förderkreises Kirchenmusik der Pfarrei, ohne die der Tag nicht möglich gewesen wäre. Zum Abschluss feiern die Teilnehmer gemeinsam mit Pater Norbert einen Gottesdienst, der musikalisch natürlich mit Liedern gestaltet ist, die sie an diesem Tag kennengelernt haben.
Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe
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