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Franz Liszt einmal anders

Datteln. (jr) Wer den Komponisten Franz Liszt bisher auf seine romantischen Werke reduziert hatte, der musste beim Konzert in St. Amandus umdenken.
Die – leider nur sehr wenigen – Musikfreunde, die gekommen waren, erlebten einen musikalischen Einstieg in die Karwoche, wie er passender kaum hätte sein können. Kantor Michael Kemper, die bestechend schöne, Raum beherrschend volltönende, klar artkulierende Solo-Baritonstimme des Gregor Finke und der bestens aufgelegte Kirchenchor, geleitet von Professor Monika Bovenkerk, zelebrierten „Via Crucis“. Das ist das letzte, 1879 entstandene, große Chorwerk des damals 68-jährigen Franz Liszt.
Der Komponist, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre, setzt hier auf eigenwillige Art die 14 Stationen des Kreuzwegs musikalisch in Szene. Schon im einleitenden „Vexilla regis prodeunt…“ (des Königs Fahne strebt empor) wird klar, dass Liszt einen Stilmix durch die Zeiten als Ausdrucksmittel einsetzt. Das reicht vom gregorianischen Choralansatz, über romantischen Chorklang und kraftvolle bis sensible Soloparts bis zur teils hochdramatischen, teils unglaublich feinfühligen Nutzung der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten eines Könners wie Michael Kemper an der Orgel. Die Tonsprache Liszts, die Kemper perfekt umsetzt, zeigt erstaunliche Bezüge zu Komponisten-Kollegen, die erst Jahre später die Szene betreten. Was aber an dieser Interpretation besonders fasziniert, ist die fast unglaubliche Stille, die sie erzeugt. Eine Stille, die man trotzdem deutlich hört. Die mit dem letzten hingehauchten „Amen“, dem final langsam entschwebenden Orgelton übers „pianissimo assai“ in die völlige Lautlosigkeit verklingt und rüber führt in die absolute Stille der Liturgie der Karwoche.
Ein gelungener Einstieg in die Karwoche. Schade, die Kirche hätte voll sein sollen.

Text und Foto: Dattelner Morgenpost

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