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Die Zukunft beginnt

Die letzten Kirchenbänke sind weg / Antonius-Umbau zum Kolumbarium kann starten

Die letzten Kirchenbänke verlassen Antonius. Sie werden in einer neuen Kirche in Polen den Gläubigen Platz bieten. Die alte Orgel geht nach Rumänien.  —Foto: Kalthoff
Die letzten Kirchenbänke verlassen Antonius. Sie werden in einer neuen Kirche in Polen den Gläubigen Platz bieten. Die alte Orgel geht nach Rumänien. —Foto: Kalthoff

Von Uwe Wallkötter
Datteln. Am 28. Oktober 2012 endete die Geschichte der Antonius-Kirche mit der Profanierung. Gestern, fast genau ein Jahr später, wurden die letzten 24 Kirchenbänke aus dem einstigen Gotteshaus auf einen Sattelzug verladen, der sie in einen Kirchenneubau nach Polen bringt. Die einstige Kirche ist jetzt leer, und damit kann die Amandus-Gemeinde jetzt konkret beginnen, dem Gebäude eine neue Zukunft als Kolumbarium zu geben.

Pfarrer Martin Limberg und Pastoralreferentin Maria Hölscheidt sind froh, dass der Umbau nun endlich los geht. „Aber es war auch gut, dass ein Jahr dazwischen lag“, sagte Martin Limberg gestern bei der Vorstellung der Pläne gegenüber unserer Zeitung. „Die Mystik ist raus. Jetzt kann das Gebäude wieder mit neuen Aufgaben gefüllt werden.“
Rund 800 000 Euro investiert die Amandus-Gemeinde in den Umbau zum Kolumbarium. Es wird auf Wunsch des Bistums, so betonen Limberg und Hölscheidt, das einzige kirchliche Kolumbarium im Ostvest sein. Auch in Richtung Münsterland soll sich das Einzugsgebiet ausweiten. 522 Urnenplätze will die Gemeinde auf diesem Kirchenfriedhof anbieten. Mit der Option, auf rund 770 Plätze zu erweitern. Ein einzelner Urnenplatz soll nach derzeitiger Kalkulation unter 3 000 Euro kosten – bei einer 20-jährigen Ruhezeit. „Wir wollen damit keine Gewinne machen“, betont Maria Hölscheidt. Die Einnahmen sollen die Instandhaltung des Gebäudes finanzieren. Dafür muss die Amandus-Gemeinde nach Angaben von Pfarrer Limberg 30 Urnenplätze pro Jahr verkaufen, so die Planung.
Aber das Kolumbarium, das am 13. Juni 2014 – dem Patronatsfest – eingeweiht werden soll, ist aus Sicht Maria Hölscheidts mehr als ein Platz für Urnen. Sie möchte, dass das St.-Antonius-Kolumbarium – so der künftige Name – ein Raum des Trostes wird. Dazu dienen nicht nur die beiden Abschiedsräume, in denen die Verstorbenen aufgebahrt werden. Sondern auch der 100 Sitzplätze bietende Bereich unter dem Orgelbaldachin, in dem die Trauerfeiern stattfinden werden. Übrigens nicht nur für Bestattungen im Kolumbarium. Maria Hölscheidt sagt, dass die frühere Kirche auch für Trauerfeiern genutzt werden könne, in deren Anschluss der Verstorbene auf dem Hauptfriedhof oder anderswo beigesetzt wird. Es gehe der Gemeinde mit dem Bau des Kolumbariums auch nicht um Konkurrenz zu anderen Bestattungsarten. „Es geht nicht um das oder, sondern um das und“, so Limberg. Maria Hölscheidt ist überzeugt, dass die Urnenbestattung auch die Art, wie die Menschen in einer mobilen Gesellschaft heute leben, zum Ausdruck brächte. Die Großfamilie sei nicht mehr vorhandenen, Kinder und Enkel seien aufgrund der geforderten Mobilität oft weit entfernt, hätten nicht die Möglichkeit, ein großes Grab zu pflegen. „Das Kolumbarium bietet deshalb eine gute Ergänzung in unserer Bestattungskultur.“
Und in Antonius mit einer beeindruckenden Optik: Die Orgelverkleidung wurde am Wochenende abgebaut, der Blick ist jetzt frei auf das große Kirchenfenster, das Kirchenschiff ist lichtdurchflutet. Auch dieses Licht, davon ist Maria Hölscheidt, die die Trauernden begleitet, überzeugt, wird den Menschen dort Trost spenden.

Infokasten: Eingang vom Westring

Die Amandus-Gemeinde rechnet mit einem halben Jahr Umbauzeit. Der Großteil der Stelen (heller Naturstein) wird im früheren Bereich der Kirchenbänke aufgestellt. Der mehrstufige Altarbereich wird ebenerdig zurückgebaut. Dort wird das Feld der ewigen Ruhe erstellt, ein Erdfeld, das die Asche der Verstorbenen nach Ablauf der 20-jährigen Ruhezeit aufnehmen wird. Das Kolumbarium erhält am künftigen Haupteingang – dem heutigen Nebenzugang vom Westring – ein gläsernes Entree, damit – so Pfarrer Limberg – die Menschen auch baulich von außen sehen, dass sich in St. Antonius etwas verändert hat.

Text und Fotos: Dattelner Morgenpost vom 31.10.2013

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