Die C(h)ornichons beginnen das neue Jahr mit weihnachtlichen Liedern

Von Martina Bialas
Datteln. Zum letzten Mal zieht Rudi, das Rentier mit der roten Nase, durch Datteln und landet in der Amanduskirche, direkt im Altarbereich. Dort wird es locker und flockig beim Neujahrskonzert von den C(h)ornichons besungen.

Leuchtend, bunt gekleidet und voller Neujahrsschwung stehen die 15 Sängerinnen auf den Stufen zum Altar in der Amanduskirche. Die ist gut besucht und mit sichtlicher Freude lauschen die Zuhörer im Kerzenschein dem Gesang der jungen Frauen unter der Leitung von Dr. Alexia Benthaus.
Vermisst hat man sie im Reigen der vielen Dattelner Adventskonzerte, aber die „Gürkchen“ sind ganz bewusst aus der Reihe getanzt. Sie stimmen am ersten Sonntag des neuen Jahres auf die kommenden Monate ein. „Es werde Licht“ singen sie und fordern die Erhellung in den Köpfen und den Herzen der Menschen nicht nur zur Weihnachtszeit.
Auf keinen Fall möchten sie die altbekannte Leier in 2014 starten, sie wünschen sich neue Ziele voller Leidenschaft. Auch in trister dunkler Jahreszeit gilt es, Blumen zu entdecken, die blühen. Nur ein bisschen genauer hinschauen! Besinnliche Gedichte wechseln mit frechen ab, alles erfrischend vorgetragen.
Hausherr Pfarrer Martin Limberg hat sich alleine in eine Kirchenbank zurückgezogen und lächelt bei den vorgetragenen Worten der Sängerinnen: Vom Geben, ohne zu nehmen und den dummen Schafen, die man nicht nur auf der Weide oder im Stall findet. Dazwischen gibt es a capella das „Kling Glöckchen klingelingeling“, das noch Hoffnung auf Schnee macht, während draußen ein laues Lüftchen um den Kirchturm weht.
Das weitere Winterlied „Jingle bells“ löst kräftiges Mitklatschen bei allen aus, während „Oh Holy Night“ zu ganz anderen Gefühlsregungen führt. So erhält ein junger Mann von seiner Banknachbarin ein Taschentuch gereicht, mit dem er sich einmal kräftig über die Augen wischt. Die C(h)ornichons haben sich auf jeden Fall unter dem Weihnachtsbaum ihre Spannung erhalten und wieder ein facettenreiches Konzert gezaubert.

Dattelner Morgenpost vom 07.01.2014